Okay, was hatten wir bisher? Autos, HiFi, Kameras. Die typischen Männerspielzeuge eben. Was noch fehlt ist Text über Motorräder. Oder besser über DAS Motorrad überhaupt. Kommt, ist quasi schon in der Mache.
Wer der Unergründlichkeit auf den Grund gehen möchte, die Männerwelt verlassen und in für uns unerforschte Reiche vordringen will, der begebe sich zu IKEA. Frauen sind kreativ, wirklich alles andere als Mainstream und so von Individulität getragen, man mag es gar nicht glauben. Und trotzdem passt alles was Frau braucht in eine IKEA-Filiale. Außer die Schuhe natürlich.

Es geht aber auch eine Nummer kleiner. In jeder Fußgängerzone haben unsere Mädels ein kleines Reich fest im Griff, nur für sich allein. Die Rede ist von Tchibo-Filialen. Diese ehemaligen Kaffee-Buden in denen man sich auf ein Schwätzchen und nen Kaffee traf wurden im Kampf um die Hoheit auf der Kaffeetafel in Frauenmagnete umgebaut, die diese mit netten Sonderangeboten anlocken und gleichzeitig daran hindern sollen, woanders Jacobs Krönung zu kaufen. Dies ging so weit, daß in eben diesen Kaffee-Buden kein Kaffee mehr ausgeschenkt wurde!
Mittlerweile wurde der Kaffeeausschank wieder eingeführt, natürlich bekommt Frau jetzt auch ihren Latte Macchiato (ich weiß gar nicht ob auch mit lactosefreier Milch..) und nun werden auch wieder Männer in diesen Geschäften gesichtet.
Letztens befand ich mich als einziger (!) Kunde in einer solchen Filiale und wartete auf die Zubereitung meines Getränks für 95 Cent, eingeschenkt in eine richtig hübsche Porzellantasse, die ich aber danach nicht behalten durfte. Nun ja, so ganz wie in der Dallmayr-Prodomo-Werbung ist es hier nun nicht, aber die Dame hinter der Theke macht einen gepflegten und kompetenten Eindruck und kommt ohne Piercing aus. Ich fühle mich ermutigt ein wenig zu lästern: „Ich finde erstaunlich wie man es schaffen kann, Menschen für eine leere Blechdose mit ner Waschmaschine drauf € 8,99 zahlen zu lassen“.
„Die wird aber gern genommen“. Cool, das spricht für die Marketing-Abteilung. Das „aber“ warnte mich aber schon von dem nächsten Satz: „Ich finde die Dose gar nicht teuer“.
Ich konnte dies unmöglich so stehen lassen: „Selbst wenn, was ich nun doch nicht glaube, Tchibo ihnen netto 27 Euro pro Stunde bezahlen würde müssten sie für diese dämliche Dose da 20 Minuten hier stehen! Also ich würde warten bis es sowas von Persil oder sonstewem mal einfach so geben würde“.
Kuhaugen glotzten mich an. Wie kann man an einem solchen Platze die Kosten eines Artikels mit so etwas wie Stundenlohn in Verbindung bringen? Wer hier einkauft, der muß nicht rechnen. Wer rechnen muß oder will, der soll gefälligst zu Aldi gehn!
Stimmt nicht ganz. Den Guatamala Grande gibt es, mit nem anderen Label, bei Lidl. Für drei Euro weniger. Es ist übrigens der beste Kaffee weit und breit, der Zoch und ich haben unabhängig voneinander alle ausprobiert und sind bei ihm gelandet. Den hat wohl noch der gute alte Tchibo-Onkel entdeckt.